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Bevor ich hier etwas über die Geschichte der Tierheilpraxis im Altertum bis heute und über die Bedeutung des Wortes "VETERINARIUM" erzählen möchte - einige Worte zu mir.


Ich habe meinen Lebensweg nicht - wie als kleiner "Steppke" gewünscht - als Tierarzt gefunden sondern nach Oberschule und Abitur in der Hansestadt Rostock die Medizin der Zweibeiner studiert.

 

Bereits im Studium, so zirka 1988, lief mir die Homöopathie über den Weg und es war in der ehemaligen DDR sehr schwer, hierzu Ausbildungsmaterial zu finden. Dennoch ließ mich das ganze nicht los und ich begann die Sache als Autodidakt.


Nach dem Staatsexamen fand ich Gefallen an der Frauen- und Geburtsmedizin, zog zurück in Stadt meiner eigenen Geburt und nahm eine Stelle am hiesigen Krankenhaus an. Nach acht Jahren Station, OP und Kreißsaal war ich dort fertig und gründete eine eigene Praxis in der Stadt. Wir schrieben das Jahr 1999.


Natürlich begleitete mich die Homöopathie weiter auf meinem Weg, die Ärztekammer genehmigte mir die Zusatzbezeichnung und vom Deutschen Zentralverein homöopathischer Ärzte bekam ich deren Diplom. Und behandelte mehr und mehr Patienten, auch mit komplementärmedizinischen Methoden, keinesfalls immer nur mit fraulichen Problemen. Die Kinder und die Männer wurden mir von meinen Patientinnen angetragen - in zunehmenden Maße auch Probleme der Haustiere.


Neben der Arbeit in meiner Praxis und der Tätigkeit als Notarzt im Rettungsdienst am Wochenende blieb leider nur sehr wenig Zeit für eigene tierische Gefährten. Ich hab mich deshalb etwas im Igelschutz engagiert und derweil viel über die stachligen Gesellen gelernt.
 

Irgendwann kam es mir in den Sinn ( ich wollte einst ja Tierarzt werden ) mich noch ein wenig mehr um die Tierwelt zu kümmern - in medizinischen Belangen. Nach langem "schwanger sein" mit der Idee bekam ich dann von einer Igelauffangstation den entscheidenden Ratschlag.
 

Kurzum : ich habe die dreijährige Ausbildung zum THP und auch in der Tierhomöopathie an einer kleinen tollen Schule in Franken bei Avana Eder und Kerstin Gramsamer und dem Tierarzt Tobias Friz gemacht.       https://www.sgh-schule.de
 

Meine Facharbeit zum Abschluß schrieb ich ( natürlich ) über die gegenwärtige Situation des Europäischen Braunbrustigels.
 

Nun aber noch einige Zeilen zur längeren Geschichte und zum VETERINARIUM.

Tierheilkundige gab es in allen Epochen der Menschheit. Zunächst übernahmen dieses die Menschenärzte, Priester und die Landwirte / Viehhalter selbst. (1)

Erst um Christus wurden Tierärzte beschrieben, näheres scheint aber aus dieser Zeit nicht überliefert zu sein. Bei den Römern galt die Tierheilkunde, wie überhaupt die Medizin, als ein freies Gewerbe und es durfte jeder Tiere behandeln, der sich für einen Tierarzt ausgab. (1)

Tierheilpraktiker leben heute in dieser Tradition, nur dass der neuzeitliche Tierheilkundige in der Regel eine umfangreiche theoretische und praktische  Ausbildung vorzuweisen und sich selbstredend unter die Aufsicht des akademischen Tierarztberufes zu stellen hat. Diese Aufsicht wird regelhaft durch die Veterinärämter vollzogen.

Im Gegensatz zum Heilpraktiker ( für Menschen ) ist im Veterinärbereich  jedoch keine amtsärztliche Überprüfung und Approbation ( staatliche Berufausübungserlaubnis ) vorgesehen.

Das Veterinarium war der Teil des Römischen Heerlagers, das der Behandlung des wertvollen Streit- und Tross-Viehs diente. Man weiß, dass es nicht lediglich Stallungen waren sondert dort tatsächlich Behandlungen und Pflegeprozeduren vorgenommen wurden. Die Schlacht(Kampf-)pferde und Zugochsen waren für das Römische Heer überaus wertvoll und es musste Ihnen deshalb besondere Aufmerksamkeit zu teil werden, da anderenfalls die Kampfkraft der Legion oder generell deren Vormarsch in Gefahr gerieten.

Ich habe diesen Begriff für meine Tierheilpraxis gewählt, weil er die Brücke von Altertum zur Moderne verkörpert und überdies einen Ort beschreibt, an dem man sich umfassend und ganzheitlich um das Wohlergehen und die Gesundheit des für den Besitzer oft sehr wichtigen und wertvollen Tieres bemüht.

Kurzum :  „Der Ort an dem man sich um Ihr Tier kümmert“.

 

Für Interessierte seien hier noch einige Quellen und Fundstellen zu den o.g. Themen angeführt :

1)

Geschichte der Tierzucht und Tiermedizin im Altertum

von Anton Baranski

https://books.google.de/books?id=8QjspfHr684C&pg=PA17&lpg=PA17&dq=Veterinarium+Altertum&source=bl&ots=1ZH6fJFaXP&sig=6_AhdupWqQDKR3pAoZF4BTctdVw&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwj70Z7IxJDfAhUSPVAKHfsIDVUQ6AEwAXoECAQQAQ#v=onepage&q=Veterinarium%20Altertum&f=false

 

www.thomasmacho.de/files/06/tiere_bibliographie.pdf

www.sartonchair.ugent.be/file/56

 

Das römische Rheinland Archäologische Forschungen seit 1945

von Harald von Petrikovits

https://books.google.de/books?id=zYGIBwAAQBAJ&pg=PA45&lpg=PA45&dq=Veterinarium+R%C3%B6misch&source=bl&ots=wFldeeTNOx&sig=ceqi2Pd33Ivy4af4QkVBzGyBynA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiJjMX_xpDfAhVPEVAKHeuuA1kQ6AEwAXoECAgQAQ#v=onepage&q=Veterinarium%20R%C3%B6misch&f=false

 

Die Innenbauten römischer Legionslager während der Prinzipatszeit

von Harald Petrikovits

https://books.google.de/books?id=BwjyBgAAQBAJ&pg=PA47&lpg=PA47&dq=Veterinarium+R%C3%B6misch&source=bl&ots=qjJsKHyrjN&sig=kb3t7ccKZwzg9TiRBonXZ5htAqY&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiJjMX_xpDfAhVPEVAKHeuuA1kQ6AEwA3oECAkQAQ#v=onepage&q=Veterinarium%20R%C3%B6misch&f=false

 

Geschichte der Tiermedizin: 5000 Jahre Tierheilkunde

von Angela von den Driesch, Joris Peters

https://books.google.de/books?id=mSyGzCrcTkMC&pg=PA40&lpg=PA40&dq=Veterinarium+R%C3%B6misch&source=bl&ots=tqwUEGRVYU&sig=3LYyf86LcHbbmJwatBGF7BXSINk&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiJjMX_xpDfAhVPEVAKHeuuA1kQ6AEwBHoECAEQAQ#v=onepage&q=Veterinarium%20R%C3%B6misch&f=false

 

https://publikationen.uni-tuebingen.de/xmlui/bitstream/handle/10900/46244/html/alf/texte/1111roem_lager.html

 

Castrum Novaesium

Eine private Seite zu der Rekonstruktion des Neusser Legionslagers; Konzeption, Inhalt und Design:

Heinz Birkenheuer

http://www.castrum-novaesium.de/Veterinarium1.html

Ferdinand Peter Moog: Gladiatorenärzte im antiken Rom

In: „Deutsche Medizinische Wochenschrift“

Link: https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/a-0601-0440

 

Ernst Künzl: Medizin in der Antike. Aus einer Welt ohne Narkose und Aspirin; Stuttgart 2002; ISBN: 380621669X / 3-8062-1669-X

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